pte20051109006 Medien/Kommunikation, Sport/Events

Bundesliga: Radiorechte weiterhin zahlungspflichtig

Radio Hamburg hat Musterprozess verloren


Bundesliga im Radio zu teuer?
Bundesliga im Radio zu teuer?

Hamburg/Frankfurt/Wien (pte006/09.11.2005/06:35) Der Kartellsenat des Bundesgerichtshofs (BGH) in Karlsruhe hat die Revision von Radio Hamburg gegen die Deutsche Fußball-Bundesliga (DFL) und die Hamburger Fußballvereine Hamburger SV und FC St. Pauli zurückgewiesen. Danach dürfen Bundesligaclubs und die DFL weiterhin für die Live- und sonstige Berichterstattung aus den Stadien eine Vergütung von Radiosendern verlangen. "Dies stellt einen herben Rückschlag für die Rundfunkfreiheit dar. Ziel des Musterprozesses war es, allen Radiohörern in Deutschland die gewohnte Fußballberichterstattung aus den Stadien zu ermöglichen. Dies ist ab sofort nicht mehr gewährleistet", so Marzel Becker, Geschäftsführer von Radio Hamburg http://www.radiohamburg.de , in einer Aussendung gegenüber pressetext.

Die Klage wurde stellvertretend für den Verband Privater Rundfunk und Telekommunikation e.V. (VPRT) http://www.vprt.de durchgeführt. Grund war die Tatsache, dass sowohl der Hamburger SV als auch der FC St. Pauli seit dem Jahr 2000 eine Vergütung für Radioübertragungen forderte. In den Jahren 2002 und 2003 gab es bereits beim Landgericht Hamburg bzw. Oberlandesgericht Hamburg eine Abfuhr. Nun bleibt nur noch der Gang zum Bundesverfassungsgericht, was laut Hans-Dieter Hillmoth, Vorsitzender des Fachbereichs Hörfunk im VPRT, nicht ausgeschlossen wird.

Es wird Seitens des VPRT weiters befürchtet, dass diese Regelung auch bald auf die Printmedien übergreifen könnte. "Was in einem ersten Schritt für den Hörfunk gilt, kann schnell auch zu einem Thema für unsere Print- und Fotokollegen werden", so Hillmoth weiter.

In Österreich ist die Situation ähnlich. Christian Kircher, Pressesprecher der Österreichischen Bundesliga, gegenüber pressetext: "Die Bundesliga hat einen österreichweiten Vertrag mit dem ORF Hörfunk. Zudem sind die Klubs berechtigt, auf regionaler Ebene Verträge mit den Lokalradios abzuschließen. Somit ergibt sich aus dieser Entscheidung in Deutschland
nicht wirklich ein neuer Aspekt."

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Michael Fiala
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