pte20060809010 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

Infineon schickt Qimonda billig an die Börse

Analyst: Timing nicht besonders geglückt


(Foto: infineon.de)
(Foto: infineon.de)

München/New York (pte010/09.08.2006/10:52) Infineon Technologies http://www.infineon.de wird beim Börsengang seiner Speicherchiptochter Qimonda deutlich weniger einnehmen als erhofft. Die Münchner rechnen mit einem Emissionsvolumen von 546 Mio. Dollar. Ursprünglich war Infineon von Einnahmen in Höhe von gut einer Mrd. Dollar ausgegangen. Insgesamt 42 Mio. Aktienzertifikate (ADS) sollen heute, Mittwoch, zum Preis von 13 Dollar an der New Yorker Börse platziert werden. Darüber hinaus gewährt Infineon eine Mehrzuteilungsoption von 6,3 Mio. Zertifikaten.

Analysten überrascht der schwache Börsenstart von Infineons Speicherchiptochter indes nicht. "Alle IPOs und Spin-offs der Halbleiterbranche und vor allem jene im DRAM-Bereich haben in den vergangenen Monaten Abschläge hinnehmen müssen", erklärt Chipanalyst Theo Kitz von Merck Finck http://www.merckfinck.de im Gespräch mit pressetext. "Ich halte nach wie vor das Timing für den Qimonda-Börsengang für nicht besonders geglückt", so Kitz. Der DRAM-Markt befinde sich derzeit in einer Abschwungphase, die nur durch saisonale Effekte aufgehellt werde. Die Aufstockung der Kapazitäten vor allem in Asien würde zudem auch in den kommenden Monaten auf die Preise drücken. "Das Ende der Talfahrt ist frühestens Ende 2007 erreicht", meint Kitz.

Bis dahin wollte Infineon aber offenbar nicht warten. Zwei Monate früher als geplant hatte der Münchner Chipspezialist seine Speicherchipsparte am 1. Mai abgespalten (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=060331020 ). Infineon konzentriert sich nun auf den stabileren Logikchip-Markt, die Erlöse aus der Ausgliederung sollen für Akquisitionen in diesem Bereich eingesetzt werden. Anders als im Bereich der Speicherchips ist der Markt für Logikchips stabiler und der Kapitalbedarf in der Produktion geringer, was zu höheren Margen führen soll. Infineon kämpft seit dem Börsengang im Jahr 2000 mit roten Zahlen. Im vergangenen Herbst hatte sich der Konzern zu einer Trennung von Logik- und Speicherchip-Sparte entschlossen.

(Ende)
Aussender: pressetext.deutschland
Ansprechpartner: Jörn Brien
Tel.: +43-1-81140-318
E-Mail: brien@pressetext.com
|