pte20060930010 Medizin/Wellness, Kultur/Lifestyle

"Schwarzbuch Zigarette" im Ueberreuter-Verlag erschienen

Interne Dokumente der Tabakindustrie enthüllen skrupellose Geschäfte


Wien (pte010/30.09.2006/13:30) R E Z E N S I O N: Die internen Dokumente der Tabakgiganten sprechen eine deutliche Sprache: Sie enthüllen die skrupellose Geschäftemacherei, bei der das gefährliche und tödliche Produkt Zigarette ganz bewusst manipuliert und verharmlost wird. Das neue Schwarzbuch Zigarette, das im Ueberreuter-Verlag http://www.ueberreuter.at erschienen ist, zeigt die eingesetzten Methoden, die von globaler Lobby- und PR-Arbeit zur Unterwanderung von Gesundheitsbehörden, Medien und Wissenschaft bis hin zur Geheimhaltung von Forschungsergebnissen über die Gesundheitsschädlichkeit von Zigaretten reicht.

Mittlerweile ist es wissenschaftlich unbestritten, dass Rauchen eine der größten Gesundheitsgefahren der modernen Gesellschaft darstellt. Tabakkonsum ist die zweithäufigste Todesursache weltweit. Die Tabakindustrie ist jedoch auch ein Wirtschaftszweig mit enormen Umsatzzuwächsen. Waren es 1900 weltweit 50 Mio. gerauchte Zigaretten, stieg der Konsum 1940 auf eine Mrd. und 2000 auf 5.500 Mrd. gerauchte Zigaretten weltweit an. In der EU wird zwar ein Rückgang des Tabakkonsums um zehn Prozent erwartet, global hingegen wird der Tabakkonsum weiter ansteigen. Auch in den USA rauchten jeden Tag ca. 4.000 Kinder und Jugendliche ihre erste Zigarette. Das Einstiegsalter liegt im Durchschnitt bei 13 Jahren. Besonders auffällig ist auch, dass die Raucherquote unter Jugendlichen, Frauen und sozial schwachen Gruppen zunimmt.

Wie gefährlich Zigaretten sind, zeigen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO: Von den derzeit weltweit geschätzten 1,4 Mrd. Rauchern, sterben täglich 13.500 an den folgen ihres Tabakkonsums. Das bedeutet, dass jährlich 4,9 Mio. Todesopfer auf das Konto des Tabaks gehen.

"Es gibt wenig Entwicklungstendenzen, die so gründlich das Fundament unserer freien Gesellschaft untergraben können, wie die Annahme einer anderen sozialen Verantwortung durch Unternehmer als die, für die Aktionäre ihrer Gesellschaften so viel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften", schrieb der Wirtschaftswissenschafter und Nobelpreisträger Milton Friedman 1962. In diesem Satz stecken einige Weisheiten, die das Handeln der großen Tabakkonzerne tatsächlich auf ihre Fahnen geheftet haben. Denn den Zigarettenherstellern geht es darum, die Zigarettenmarke so zu etablieren, dass die Beziehung der Konsumenten zur Marke Dauerhaftigkeit und Vorhersagbarkeit verleiht.

Das Buch beschreibt das Handeln der Tabakkonzerne anhand zahlreicher interner Aussagen über die Marketingstrategien der Unternehmen. Zudem wird aufgezeigt, wie effektiv diese Unternehmen Aussagen zum Thema Nikotinabhängigkeit zu kaschieren versuchen. In einem Memorandum der Brown & Williamson Tobacco Company, das vom Vizepräsidenten Addison Yeaman als "streng vertraulich" gekennzeichnet war, stand zu lesen: "Außerdem ist Nikotin suchterzeugend [.....] Wir machen also Geschäfte mit dem Verkauf von Nikotin, einer süchtig machenden Droge, die die Freisetzung von Stressmechanismen bewirkt." Das macht deutlich, dass die Tabakkonzerne wissen, wie gefährlich die von ihnen angebotenen Produkte sind.

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