pte20061013019 Technologie/Digitalisierung, Kultur/Lifestyle

Langfinger-Alarm: Handy deaktiviert sich selbst

Mobiltelefon hält Kontakt zu externer ID-Karte


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Tokio (pte019/13.10.2006/12:25) Der führende japanische Telekommunikationsanbieter NTT DoCoMo http://www.nttdocomo.com bringt ein Mobiltelefon auf den Markt, das sich selbst deaktiviert, sobald es zu lange von seinem rechtmäßigen Besitzer getrennt ist. Das P903i wurde von Panasonic http://www.panasonic.com entwickelt und soll somit im Fall eines Diebstahls für den Langfinger unbrauchbar werden. Kernstück des Anti-Diebstahl-Systems ist eine ID-Karte, zu der das Mobiltelefon Kontakt hält, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Die Wireless-ID-Card kann in der Geldbörse oder der Handtasche verstaut werden. Sobald das Signal zwischen den beiden Objekten nicht mehr übertragen wird, gibt es Alarm. "Als Konsequenz deaktiviert sich das Mobiltelefon von selbst", so ein Panasonic-Sprecher. Weiters verfügt das Gerät über einen Fingerprint-Reader. Für sehr vorsichtige besteht zudem noch die Möglichkeit, die Stimmerkennungs-Funktion zu aktivieren.

Sicherheitsexperte Ollie Whitehouse ist vor allem von Fingerprint und Spracherkennung begeistert: "Das ist eine gute Idee, denn die meisten Leute sind keine Fans von PIN-Codes." Das ID-Card-System betrachtet er jedoch mit Skepsis. Mit einem Laptop und entsprechender Software seien professionelle Diebe durchaus in der Lage, die Kennung der ID-Card auszulesen. Nach dem Diebstahl wird dem Telefon das Vorhandensein der Karte vorgegaukelt und damit das Schutzsystem ausgetrickst, merkt Whitehouse an. "Dieses Know-how hat zwar kein durchschnittlicher Taschendieb, es wäre jedoch eine Herausforderung für Tüftler."

Problematisch bei einem gestohlenen und deaktivierten Handy ist das Wiederauffinden. Einen anderen Ansatz verfolgt das Lost Mobile Tracking System (LMTS). Die Software wird am Smartphone installiert und überprüft laufend die SIM-Karte. Sobald diese durch eine fremde ersetzt wird, gibt das System stillen Alarm und sendet an eine zuvor festgelegte Rufnummer eine SMS mit der aktuellen Telefonnummer sowie dem ungefähren Standort des Mobiltelefons (pressetext berichtete: http://www.pte.at/pte.mc?pte=060629001 ).

In Großbritannien ist kürzlich ein Mobiltelefon auf den Markt gekommen, das ohrenbetäubenden Krach macht, die Tastensprerre aktiviert und alle Daten löscht, wenn es als gestohlen gemeldet wird. Der Besitzer muss dazu bei einer Hotline den Verlust melden. Anschließend wird das Diebstahlfeature "Scream" aktiviert und das Handy beginnt zu "schreien". Abstellen kann man das Alarmsignal nur, indem die Batterie entfernt wird. Selbst eine andere SIM-Karte kann nicht dazu führen, dass das Handy wieder funktionstüchtig wird. Wenn Handys nur mehr für den rechtmäßigen Besitzer brauchbar sind, wird der Diebstahl zurückgehen, ist der Hersteller Remote XT http://www.remotext.com überzeugt. Entwickelt wurde die Lösung vom deutschen Unternehmen Synchronica http://www.synchronica.com und war anfänglich als lizenzierbare Großkundenlösung gedacht. "Scream hat jedoch sehr großen Anklang gefunden und wird daher demnächst auch für Einzelkunden verfügbar sein", so ein Synchronica-Sprecher gegenüber pressetext.

(Ende)
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