pts20061129014 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Rumänien, Ungarn und Polen als Wachstumskaiser

Roland Berger Studie untersucht börsenotierte Unternehmen in MOE


Wien (pts014/29.11.2006/10:30) Das Unternehmenswachstum in den mittel- und osteuropäischen Ländern ist unabhängig von der volkswirtschaftlichen Entwicklung. Generell wachsen in der Region größere Unternehmen schneller, ein Strukturwandel hin zu kleinen und mittelständischen Unternehmen hat noch nicht stattgefunden. Das sind die zentralen Ergebnisse der neuen CEE-Wachstumsstudie von Roland Berger Strategy Consultants. Im Rahmen der Untersuchung wurden über 430 börsenotierte Unternehmen in sieben Ländern unter die Lupe genommen.

"Börsenotierte mitteleuropäische Unternehmen sind in den vergangenen sechs Jahren überdurchschnittlich gewachsen. Absoluter Spitzenreiter ist Rumänien mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 21,9%, gefolgt von Ungarn (9,9%) und Polen (7,7%)", erklärt Mag. Rupert Petry, Partner im Wiener Büro von Roland Berger. Unternehmen in der Tschechischen Republik steigerten ihre Umsätze um durchschnittlich 7,4% pro Jahr, kroatische Unternehmen um 6,6%. Schlusslicht ist die Slowakei mit 3,7%. Zum Vergleich: Österreichs börsenotierte Unternehmen wuchsen im selben Zeitraum um durchschnittlich 8,6% pro Jahr.

Trotz des beachtlichen Wachstums werden von diesen Unternehmen aber nur wenige neue Arbeitsplätze geschaffen. "Zeitgleich zum hohen Wachstum wurden in den vergangenen sechs Jahren häufig Kostensenkungsprogramme umgesetzt. So reduzierten beispielsweise die rasch wachsenden rumänischen Unternehmen in den vergangenen sechs Jahren ihre Belegschaften um rund sechs Prozent. Das Land liegt damit sowohl beim Wachstum, als auch beim Mitarbeiterabbau an der Spitze", so Petry. Nur in Österreich (+5,4%) und Polen (+3,2%) erhöhte sich die Beschäftigtenzahl. "Dieser Mitarbeiterzuwachs ist jedoch auf internationale Akquisitionen zurückzuführen und findet fast ausschließlich im Ausland statt. In Österreich sind die Mitarbeiterzahlen der börsenotierten Unternehmen in etwa konstant geblieben", meint der Berater.

Mittelstand als Wachstumsmotor noch nicht etabliert
Größere Unternehmen, vor allem aus den Branchen Öl & Gas und Handel, wachsen rascher als ihre kleinen und mittleren Mitbewerber. Nur in den Bereichen Automotive und Telekommunikations & IT haben die Kleinen die Nase vorn. "Diese beiden Branchen zeichnen sich in der Region auch durch die höchsten Wachstumsraten aus. In Österreich sind hingegen Unternehmen aus dem Pharmabereich sowie Transport & Logistik überdurchschnittlich erfolgreich", sagt Petry. Die Studie zeigt auch, dass der Strukturwandel hin zu mittelständischen Unternehmen in der Region noch nicht stattgefunden hat. "Hier fehlt es noch an entsprechenden Managementtools. In Westeu-ropa sind KMU mittlerweile erfolgreicher als Großunternehmen, da sie flexibler agieren und sich rascher anpassen können."

Zu rasches Wachstum mindert Profitabilität
Bei der Profitabilität liegen Tschechien und Österreich an der Spitze, die stärksten Verbesserungen gab es in Kroatien und Polen, wo das EBIT um durchschnittlich 2 Prozentpunkte wuchs. Nur in Rumänien und Ungarn stehen börsenotierte Unternehmen vor signifikanten Ertragsproblemen, die Gründe dafür sind jedoch sehr unterschiedlich: "In Rumänien ist der sinkende Profit mit einer aggressiven Wachstumspolitik, instabilen Unternehmensstrukturen und fehlender Kostenkontrolle zu erklären. In Ungarn dagegen ist die Situation sicherlich auf die gesamtwirtschaftliche Situation zurückzuführen", nennt der Strategieberater die Gründe. In Österreich ist es vor allem der Mittelstand, der nach den Krisenjahren 2000/2001 deutliche Zeichen von Erholung zeigt, wenn auch auf niedrigem Niveau.

Wachstumschampions wachsen in Rumänien langsamer
15% der untersuchten Unternehmen zählen zu den sogenannten Outperformern, das heißt, sie liegen hinsichtlich Umsatz- und Profitabilitätswachstum deutlich vor ihren Mitbewerbern. Diese Wachstumschampions wachsen deutlich über dem jeweiligen Landesschnitt. Die einzige Ausnahme bildet Rumänien: "Interessanterweise wachsen die Outperformer in Rumänien deutlich langsamer als ihre Mitbewerber. Sie sind also vorsichtiger und versuchen nachhaltig zu wachsen", so Petry. Den höchsten Anteil an Outperformern hat Polen. Rund 20% der börsenotierten Unternehmen fallen dort in diese Kategorie. "Polnische Unternehmen haben den Vorteil eines relativ großen Heimmarkts und einige haben es auch geschafft, sich erfolgreich in westeuropäischen Märkten zu etablieren", meint Petry. In Österreich zählen fünf Unternehmen zu den Outperformern der Region: Frauenthal Holding, OMV, Voestalpine, Andritz und Böhler Uddeholm.

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, zählt zu den weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 32 Büros in 23 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. Mehr als 1.700 Mitarbeiter haben im Jahr 2005 einen Honorarumsatz von rund 550 Millionen Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 130 Partnern.

Weitere Informationen:
Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Rupert Petry
Partner
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-301
E-Mail: rupert_petry@at.rolandberger.com

Roland Berger Strategy Consultants
Mag. Matthias Sturm
Marketing- & PR-Advisor
Freyung 3/2/10
1010 Wien
Tel. +43-1-536 02-110
E-Mail: matthias_sturm@at.rolandberger.com

(Ende)
Aussender: Temmel, Seywald & Partner Communications
Ansprechpartner: Mag. Franz Ramerstorfer
Tel.: +43 1 402 48 51-173
E-Mail: ramerstorfer@tsp.at
|