pte20070110034 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Klassischer Werbemarkt über 20 Mrd. Euro schwer

WM hinterlässt positive Spuren in Deutschlands Werbewelt


Hamburg/Wien (pte034/10.01.2007/15:47) Die Bruttowerbeinvestitionen in den klassischen Medien haben in Deutschland im abgelaufenen Jahr 2006 erstmals die 20-Milliarden-Euro-Grenze überschritten. Wie die aktuellen Zahlen von Nielsen Media Research belegen, kletterten die Werbeausgaben um 5,1 Prozent auf insgesamt 20,1 Mrd. Euro. Das bedeutet ein Plus an Investitionen in Höhe von 977 Mio. Euro. Vor allem die generelle konjunkturelle Belebung sowie die Fußball-WM haben zu den gesteigerten Werbeaufwendungen geführt. "Der deutsche Werbemarkt hat auch im internationalen Vergleich ein sehr großes und dynamisches Wachstum", fügt Ludger Wibbelt, Geschäftsführer von Nielsen Media Research, gegenüber pressetext hinzu. Besonders herausragend sei derzeit aber der chinesische Markt, der über 20 Prozent wächst.

Das dynamischste Wachstum verzeichnete im vergangenen Jahr die Telekommunikationsbranche. Sie erzielte ein Plus von rund 200 Mio. Euro. Aber auch die Investitionen der Medienunternehmen legten kräftig zu. Hier steigerten sich vor allem die Aufwendungen der Zeitungs- und Publikumszeitschriftenwerbung. Und auch der Finanzdienstleistungssektor kurbelte die Werbewirtschaft mit einem Wachstum von 74 Mio. Euro auf insgesamt 673 Mio. Euro kräftig an.

Nach wie vor ist aber der Handel mit Investitionen von rund zwei Mrd. Euro der stärkste Motor in der Werbewirtschaft. 2006 legte die Branche um 3,6 Prozent zu, wobei besonders technische Kaufhäuser, Einkaufsgenossenschaften und Drogeriemärkte zum Wachstum beigetragen haben. Die zweitgrößte Werbebranche, der Pkw-Markt, investierte im vergangenen Jahr 1,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Plus von 2,9 Prozent. Generell gab es in allen Bereichen einen Trend hin zu verstärkter Imagewerbung. Weniger erfreulich verlief das vergangene Jahr in der Telefon-, Pflege- und Bierbranche. "Dabei spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Die reduzierten Werbeaufwendungen der Telefonbranche etwa stammen insbesondere aus dem Bereich der übermittelten Dienste wie beispielsweise Klingeltöne und Logos, die im Vorjahresvergleich noch sehr intensiv und jetzt auf deutlich niedrigerem Niveau beworben wurden", sagt Wibbelt.

Für das neue Jahr erwartet Nielsen die Fortsetzung der positiven Entwicklungen am klassischen Werbemarkt. Allerdings werde das Niveau leicht unter jenem von 2006 liegen, meint Wibbelt. "Insbesondere im vierten Quartal 2007 sehen wir eine deutliche Abschwächung des Wachstums auf ein starkes viertes Quartal 2006, das durch die abverkaufsorientierte Werbung geprägt war." Grundsätzlich war und ist die Stimmung auf dem gesamten Werbemarkt positiv. Auch die boomende Onlinebranche glänzt mit hervorragenden Zahlen (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=070109022 ). "Fest steht, dass Online die höchsten prozentualen Wachstumsraten aller Medien verzeichnet", erklärt Wibbelt auf Nachfrage von pressetext. Das Internet habe seinen festen Platz als Werbemedium gefunden und werde nicht mehr nur als Abverkaufsmedium genutzt, sondern in diesem Jahr von den Werbungtreibenden auch stärker zur Markenkommunikation eingesetzt werden.

Der Ausblick auf 2007 ist nicht nur in Deutschland erfreulich. Auch in Österreich rechnen Experten mit weiteren Zuwächsen. So geht etwa das aktuelle Werbebarometer von 6,2 Prozent Plus an Investitionen in den kommenden Monaten aus. Damit seien die Erwartungen deutlich optimistischer als zu Jahresbeginn 2006, meint Peter Drössler, Obmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation. Wie das Werbebarometer außerdem zeigt, funktionieren Partnerschaften zwischen Deutschland und Österreich derzeit besonders gut. Auftraggeber aus Deutschland nutzen häufig Agenturen aus Österreich. Deutschland gilt als wichtigstes Herkunftsland ausländischer Auftraggeber für österreichische Agenturen.

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