pte20070216001 Medien/Kommunikation, Technologie/Digitalisierung

Hemmschuh DRM: Viele Musiklabels für Abschaffung

Hälfte der Jugendlichen bezahlt nicht für Downloads


London/Berlin (pte001/16.02.2007/07:10) Knapp zwei Drittel der europäischen Musikfirmenchefs sprechen sich für die Abschaffung des Digital Rights Managements (DRM) aus. Wie eine aktuelle Umfrage von Jupiter Research belegt, sehen viele Plattenfirmen den Kopierschutz als Hemmschuh für gute Verkaufszahlen. Dennoch glauben nur sehr wenige daran, dass das DRM-System tatsächlich abgeschafft wird. Die Studie, die noch vor Steve Jobs' Äußerungen zu dem Thema durchgeführt wurde, zeigt, dass 54 Prozent der Befragten die derzeitigen Kopierschutzbestimmungen für zu restriktiv halten.

Gleichzeitig machen aktuelle Erhebungen von Q Research deutlich, dass nur knapp die Hälfte der jungen Download-User - zumindest in Großbritannien - für heruntergeladene Musik bezahlt. Ein Drittel der Befragten zwischen elf und 25 Jahren gibt nur rund sieben Euro im Monat für Musikdownloads aus. Mit Schuld daran dürfte auch der Kopierschutz sein, der speziell im Fall von iTunes verhindert, dass die Songs mit verschiedenen Playern kompatibel sind (pressetext berichtete: http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=070210003 ).

Auch beim Berliner Indie-Label Kitty-Yo http://www.kitty-yo.de könnte man gut und gerne auf DRM verzichten. "Aus unserer Sicht kann man den Kopierschutz einfach weglassen. Wir stimmen bei diesem Thema im Groben mit Steve Jobs' Meinung überein", sagt Ben Oertel, Head of Promotion bei Kitty-Yo, im Gespräch mit pressetext. "Wir stellen gerade unseren kompletten Vertrieb auf digital um und werden in Zukunft nur noch vereinzelt physische Tonträger auf den Markt bringen", so Oertel weiter.

Im Zuge der Jupiter-Umfrage gaben insgesamt 62 Prozent an, dass sie DRM für eine Verkaufsbremse halten und ein Ende von DRM die Verkaufszahlen in die Höhe schnellen lassen würde. Unter den Befragten der Musikfirmen waren 48 Prozent dieser Meinung und 73 Prozent der Studienteilnehmer, die nicht für Label arbeiten, glauben an einen Verkaufsboom ohne DRM. Generell denken 70 Prozent, dass die Zukunft von Musikdownloads darin liege, die Titel auf so vielen Geräten abspielbar zu machen wie irgendwie möglich. 40 Prozent sehen dabei Handlungsbedarf sowohl von Seiten der Politik als auch der Konsumenten.

(Ende)
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