pte20070803019 Umwelt/Energie, Kultur/Lifestyle

"Klima-Revolution"- Globale Rettung im Buchformat

Auf das Zeitalter der sozialen Revolution folgt Klima-Revolution


Wien (pte019/03.08.2007/13:48) Der Countdown zur Klimakatastrophe läuft. "Es gibt Menschen, die die Nachrichten der Klimakatastrophe sehr rasch bewegt haben, aber es gibt auch immer noch die Bewusstseinsverweigerer. Es ist allerdings sehr positiv, dass auch Auswege für eine bessere Zukunft aufgezeigt werden", meint der Direktor des Naturhistorischen Museums Wien, Bernd Lötsch, bei der Präsentation des Buches "Die Klimarelvolution", das heute, Freitag, im Deuticke Verlag http://www.deuticke.at erschienen ist.

"Niemand kann heute noch sagen, dass wir es nicht gewusst haben. Die Revolution des Klimas gegen die Milliarden Tonnen von Treibhausgasen hat längst begonnen", meint die Autorin Petra Ramsauer, die das Buch gemeinsam mit dem Grün-Politiker Rudi Anschober geschrieben hat. Mehr als ein Jahr lang haben die beiden für dieses Werk Informationen gesammelt. "Wir haben keine Ferndiagnosen gestellt, sondern haben vor Ort recherchiert", erklärt Ramsauer gegenüber pressetext. Sie war etwa im pazifischen Inselstaat Kiribati - einem jener Länder, das durch den steigenden Meeresspiegel am schlimmsten betroffen ist. "Von den 680 Quadratkilometern Landfläche wird in wenigen Jahren nichts mehr da sein", meint Ramsauer und zitiert den Präsidenten des Staates Anote Tong: "Es wird viel Tote geben." Das Schlimmste daran sei, dass es keine Evakuierungspläne für die 100.000 Bewohner der Südsee-Inseln gibt. "Die Inselstaaten der Welt produzieren nur 0,06 Prozent der globalen Treibhausgase, bekommen ihre Rechnung aber als erste präsentiert."

"Wir wissen wenig über die Auswirkungen der Klimaänderung. Aber ein Bauer in Äthiopien, der vom Regen abhängig ist, merkt sehr deutlich, wenn der Niederschlag ein paar Wochen früher oder gar nicht mehr fällt", so die Autorin. Das Gleiche gelte auch für die Fischer in Mauretanien, die ihr Heimatland deswegen verlassen, weil es vor der Küste keine Fische mehr gibt. "Die Klimarevolution hat schon begonnen", kommt Ramsauer zum Schluss. "Bald werden es nicht nur die 100.000 Einwohner von Kiribati sein, sondern mehr als eine Milliarde Menschen, die in Küstenregionen der Erde leben und deren Boden unter ihren Füßen förmlich versinkt."

"Die Atmosphäre darf nicht zur Mülltonne der Menschheit werden", meint Anschober. Neben der umfangreichen Aufarbeitung der Recherche-Materialien und den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen - etwa jene vom UN-Weltklimarat 2007 - wird im Buch auch die Gefahr möglicher Runaway-Effekte umfassend dargestellt. "Ab einem gewissen Grad der Erwärmung werden Rückkoppelungsprozesse des Klimas ausgelöst und damit droht eine gefährliche Dynamisierung der Klimaveränderung", erklärt Anschober. Das Thema sei so brisant, dass selbst IPCC-Forscher nicht wagen, den vollen Umfang dieser Gefahr in ihrem aktuellen Bericht anzuführen.

"Um die Revolution des Klimas noch einigermaßen zu begrenzen, brauchen wir eine Revolution unserer Gesellschaft", meint Anschober. "Wir haben im Buch 100 konkrete Tipps für den Alltag gegeben", so der Autor. Diese reichen von politischen Aktivitäten bis hin zu Konsumverhalten. Es sei in Zukunft eine wirtschaftliche Notwendigkeit, Klimaschutz aktiv zu betreiben. "Heute kostet es 25 Dollar eine Tonne CO2 einzusparen. Der Schaden, den eine Tonne CO2 anrichtet, beläuft sich allerdings schon auf 85 Dollar", rechnet Ramsauer vor. "Es geht uns im Buch nicht darum, apokalyptische Zukunftsvisionen zu malen, sondern um eine klare Handlungsanleitung", meinen die Autoren. Es bleibe noch ein Zeitfenster von zehn Jahren, um die gefährliche Dynamik zu bremsen. Daher brauchen wir eine neue Revolution.

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