pte20080903010 Medizin/Wellness

Drogensüchtige ersetzen Heroin durch Diazepam

Medikament vor allem in Kombination gefährlich


London (pte010/03.09.2008/10:00) Eine steigende Anzahl von Drogenkonsumenten verlagert ihre Einnahmegewohnheiten in Richtung Diazepam. Besser bekannt als Valium genießt das Medikament laut DrugScope http://www.drugscope.org.uk bereits in 15 von 20 untersuchten britischen Städten zunehmende Beliebtheit. Diazepam wird als Heroin-Ersatz eingesetzt und häufig in Kombination mit Alkohol und Methadon eingenommen, um die Entzugserscheinungen von Crack zu mildern. Die Kombination mit anderen Medikamenten berge jedoch ein hohes Risiko einer Überdosierung in sich, warnen die Wissenschaftler.

Für die jährliche Bestandsaufnahme der Organisation wurden 100 Drogenberatungsstellen und Polizeidienststellen in 20 Städten in ganz Großbritannien befragt. In Großbritannien ist Diazepam ein Medikament der Klasse C, das verschrieben wird um Angstgefühle und Anspannungen zu behandeln. Legal ist es nur auf Rezept erhältlich. Auf der Straße wird es laut DrugScope als Blues oder Vallies in Form von Tabletten mit einer Dosierung von zehn Milligramm zu einem Preis von einem Pfund verkauft. Die steigende Beliebtheit wird zum Teil auf die geringen Kosten, teilweise auf die leichte Verfügbarkeit und die schlechtere Qualität und Zugänglichkeit von Heroin zurückgeführt.

Diazepam wird nach Großbritannien aus legalen Quellen in Europa eingeführt oder übers Internet von Anbietern aus Indien, Pakistan und Thailand gekauft. Vor allem die im Internet angebotenen Medikamente sind jedoch laut DrugScope häufig Fälschungen. Zwischen Juli 2003 und Juni 2006 wurden von Polizei und Zoll rund 300.000 Tabletten beschlagnahmt. Zwischen Juli 2006 und Juni 2008 stieg diese Zahl auf zwei Millionen an. Diazepam macht sehr rasch süchtig. Ein Entzug kann laut BBC mehrere Monate dauern. Ein weiterer Trend geht in Richtung des Mehrfachkonsums von Drogen. Kombinationen aus Drogen wie Alkohol, Haschisch, Kokain und Ecstasy werden vor allem bei jungen Menschen immer mehr zum Problem.

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