pte20090624028 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

dial4light: Anruf aktiviert Straßenbeleuchtung

Bedarfsorientiertes Lichtmanagement reduziert Energiebedarf


Straßenbeleuchtung künftig nur mehr bei Bedarf  (Foto: dial4light.de)
Straßenbeleuchtung künftig nur mehr bei Bedarf (Foto: dial4light.de)

Lemgo (pte028/24.06.2009/13:10) Die Stadtwerke Lemgo haben mit "dial4light" https://www.dial4light.de ein bahnbrechendes Energiesparkonzept für den Anwendungsbereich Straßenbeleuchtung vorgestellt. Passanten werden dadurch in die Lage versetzt, ausgeschaltete Streckenlichter erst bei Bedarf über einen Anruf per Mobiltelefon einzuschalten. Die jeweiligen Straßenlichter leuchten in der Folge für zehn bis 15 Minuten. Die zugrundeliegende Technik ist im Zuge der letzten 18 Monate in Form mehrerer Pilotprojekte im Stadtgebiet von Lemgo sowie in umliegenden Kleinstädten wie im 9.000 Einwohner zählenden Dörentrup vorangetrieben worden. "Unser System hat sich im Zuge dieser Tests als so effizient und praktikabel erwiesen, dass wir im Juni mit der nationalen wie internationalen Vermarktung begonnen haben", sagt Bernd Klemme von den Stadtwerken Lemgo gegenüber pressetext.

In technischer Hinsicht musste ein GSM-Modem adaptiert sowie eine Software zur Ansteuerung des in Zonen unterteilten Straßenbeleuchtungssystems entwickelt werden, wofür sich die Stadtwerke Lemgo bereits das Patent gesichert haben. Sowohl das für die Installation in Schaltschränken nötige Kompaktgehäuse des Modems als auch die Softwareentwicklung konnte von Unternehmen aus der Region realisiert werden", berichtet Frank Bräuer, Leiter des Projekts dial4light, im Gespräch mit pressetext. Mit einem Modem würden bis zu vier Strecken unabhängig voneinander schaltbar. So seien im Zuge des Pilotprojekts Dörentrup bei 25 Strecken zehn Modems zum Einsatz gekommen. Der Ansatz besticht somit durch Einfachheit und lehnt sich dennoch an die derzeit vielerorts diskutierten SmartGrid-Konzepte an (pressetext berichtete: http://www.pressetext.com/news/090520017/).

Potenzielle dial4light-User müssen sich im Internet mit Namen, Telefonnummer und E-Mail-Adresse registrieren, um das System nützen zu können. Das Service kann auch von digitalen Festnetzanschlüssen aus, etwa von Gastwirten, die ihren Stammkunden den Heimweg erleichtern wollen, beansprucht werden. Nach entsprechender Registrierung wählt der Benutzer einen sechsstelligen Streckencode, was die jeweils benötigte Straßenlaterne innerhalb von wenigen Sekunden zum Strahlen bringt. Aufgrund des im Zuge der Tests festgestellten Einsparungspotenzials von 20 Tonnen CO2 - dies entspricht etwa den jährlichen CO2-Emmissionen von elf Vier-Personen-Haushalten - in Dörentrup alleine, hat man sich dort dazu entschlossen, dass dial4light-System in der ganzen Stadt anzuwenden.

"Wir werden das System sowohl aus wirtschaftlichen wie aus ökologischen Gesichtspunkten auf das gesamte Stadtgebiet ausweiten. In Dörentrup gehen künftig alle Straßenlaternen früher aus und werden nur bei Bedarf wieder angestellt", kündigt Bürgermeister Friedrich Ehlert in der Süddeutschen Zeitung an. Das System scheint insbesondere für Kleinstädte in Frage zu kommen, da das An- und Abschaltprinzip im Falle von hochfrequentierten Verkehrswegen keinen Sinn ergeben würde. Dennoch haben bereits Kommunen aus aller Welt ihr Interesse an einer Übernahme der Technik angekündigt. "Interessenten müssen lediglich die jeweils notwendige Anzahl an Modems zum Stückpreis von 395 Euro erstehen und eine Nutzungsgebühr entrichten", so Klemme weiter. Für die Teilnehmer selbst entstünden abgesehen von den Anrufgebühren keinerlei Kosten.

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