pte20090423023 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

AT&T testet schnelleres 3G-Netzwerk

Verdopplung der Übertragungsraten wird in Aussicht gestellt


HSPA+ bringt erhöhtes Datenverkehrsaufkommen  (Foto: pixelio.de/Ingo Anstötz)
HSPA+ bringt erhöhtes Datenverkehrsaufkommen (Foto: pixelio.de/Ingo Anstötz)

San Antonio (pte023/23.04.2009/12:25) AT&T http://www.att.com/ führt derzeit einen Probelauf von HSPA+ auf zwei seiner Teilmärkte durch. Der amerikanische Telekommunikationsriese beabsichtigt, den erweiterten UTMS-Standard nach Abschluss der Tests in den USA landesweit zu implementieren. Technisch sollen maximale Downloadraten von bis zu 3,6 Megabit pro Sekunde machbar sein. HSPA erlaubt derzeit Übertragungsraten bis zu 1,7 Megabit in der Sekunde. Die Realität für Vertragskunden sieht freilich anders aus. User erzielen in der Praxis im Durchschnitt Downloadgeschwindigkeiten von etwa 700 Kilobit pro Sekunde, berichtet CNet.

Neben der Aufrüstung seines 3G-Netzwerks plant AT&T die baldige Errichtung eines Netzes der nächsten Mobilfunkgeneration. "Download-Raten bis zu 20 Megabit pro Sekunde werden über unser Netz bereits 2009 möglich sein", sagte Ralph de la Vega, Mobility Chief von AT&T, noch vor einem Jahr. Die sogenannte Long Term Evolution Technologie (LTM) soll von AT&T wie auch von Verizon Wireless ab 2010 kommerziell genutzt werden und verspricht unwirkliche Übertragungsraten. "LTE stellt zwar eine neuartige Technologie dar, laut Definition des Standardisierungsgremiums 3GPP http://www.3gpp.org/ handelt es sich jedoch immer noch um einen Mobilfunkstandard der dritten Generation", sagt hingegen Werner Reiter, Pressesprecher der Mobilkom Austria, im Gespräch mit pressetext.

"Realistische Datenübertragungsraten zu prognostizieren, ist immer eine heikle Angelegenheit, da zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen. Unter anderem kommt es auf die jeweilige Anzahl der User pro Mobilfunkzelle und die technische Ausstattung der Endgeräte an", meint Reiter. Die von Ericsson gelieferte Technologie soll sogar Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 21 Megabit pro Sekunde ermöglichen, heißt es bei der Mobilkom. Konsumenten müssten sich aber im Klaren sein, dass es sich bei den angegebenen Werten um Maximalraten handelt, die nur bei idealen Bedingungen erreicht werden können. Die Mobilkom Austria arbeitet schon länger am Ausbau von HSPA+ und ist damit im europäischen Vergleich auf dem letzten Stand der Technik. In einzelnen Testregionen wie dem zehnten Wiener Gemeindebezirk sei HSPA+ bereits seit März 2009 nutzbar, wenngleich neue Endgeräte benötigt werden, so Reiter weiter.

Europaweit werden Zwischenstandards wie High Speed Uplink Packet Access (HSUPA), ein UMTS-Übertragungsverfahren, das höhere Datenraten im Uplink ermöglicht, eingeführt. HSUPA kann durch ein Software-Update mit bestehenden Endgeräten genutzt werden. Der technische Entwicklungspfad verläuft auf dem amerikanischen Markt in eine andere Richtung. In den USA werden Zwischenstandards möglicherweise übersprungen, da dort eine größere Notwendigkeit besteht, auf den LTE-Standard umzurüsten. LTE wird die Mobilfunknetze in punkto Leistungsfähigkeit näher an Festnetz-Breitbandtechnologien heranbringen. Festnetz- und mobile Breitbandtechnologie verschränken sich jedoch in Zukunft noch stärker ineinander. Die stetig wachsenden Datenströme werden im Backend über Kabel und zum Teil über Richtfunk abgeführt werden. (pressetext berichtete: http://pressetext.at/news/090422021/ ). LTE und 4G-Netze verändern zwar den Gebrauch von Smartphones, Netbooks und Mobiltelefonen in Richtung einer erhöhten Webfunktionalität, auf Produktebene werden Kunden je nach Bedürfnislage jedoch vermehrt auf individuell angepasste Bündelprodukte zurückgreifen.

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