pts20040519029 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Umweltforum Haushalt (UFH) baut Entsorgungssystem für Elektro(nik)altgeräte auf

Führende Hersteller favorisieren österreichische Gesamtlösung unter UFH-Dach


Wien (pts029/19.05.2004/12:19) "Das Umweltforum Haushalt ist nach mehr als 10 Jahren Erfahrung bei der flächendeckenden Entsorgung von rund 2 Millionen Kühl- und Gefriergeräten bestens vorbereitet, auch die fachgerechte Entsorgung anderer Arten von Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG) professionell abzuwickeln. Wir arbeiten bereits seit seit einigen Jahren intensiv daran, um den österreichischen Unternehmen die fachgerechte Entsorgung laut den Vorgaben der ab 13. August 2004 in Kraft tretenden Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie zu ermöglichen. Aufgrund des sehr geringen Anteils von EAG - es handelt sich dabei nur um 0,1 % des heimischen Gesamtabfalls (1% der Haushaltsabfälle) - werden wir in Österreich eine Gesamtlösung in Form eines unabhängigen Dienstleisters unter dem UFH-Dach anbieten, mit der die Hersteller/Importeure ihrer Verpflichtung zur Finanzierung und Entsorgung nachkommen können", erklärte heute UFH-Geschäftsführer Dr. Manfred Müllner.

Das UFH wird für alle 5 "Behandlungsgruppen" - das sind Großgeräte, Kühl- und Gefriergeräte, Bildschirmgeräte, Elektrokleingeräte und Gasentladungslampen - allen betroffenen Herstellern und Importeuren umfassende Dienstleistungen anbieten. Dazu gehören Registrierung und Meldewesen, die Abholung der Elektro(nik)altgeräte bei den Rücknahmestellen sowie ihre Behandlung, Verwertung und umweltgerechte Entsorgung. Dafür wird das UFH eine Holding-Gesellschaft mit je einer Tochtergesellschaft pro Sammel- und Verwertungskategorie gründen.

In der Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie der EU wird bis spätestens 31. Dezember 2006 ein Sammelziel von 4 Kilogramm an EAG pro Einwohner und Jahr gefordert. Für Österreich ergibt das rund 32.000 Tonnen EAG pro Jahr, das ist ca. 1% des jährlichen Abfallaufkommens (0,1% des Gesamtabfalls) aus Haushalten und ähnlichen Einrichtungen in Österreich. Aufgrund dieser geringen Menge ist es das oberste Ziel, den administrativen Aufwand, und damit auch die Kosten, für alle Betroffenen und vor allem für die Konsumenten so gering wie möglich zu halten, um den wirtschaftlichen Erfolg von Herstellern und Importeuren nicht zu beeinträchtigen. Deshalb hat das UFH eine eigene Finanzierungs-Benchmark für die Sammlung und Behandlung der EAG festgelegt, die Daten aus Österreich sowie internationale Daten berücksichtigt. Denn nur wenn das UFH-System auch den Anforderungen des europäischen Wettbewerbs gerecht wird, werden die Niederlassungen europäischer Konzerne in Österreich oder die Konzernzentralen die Dienstleistungen des UFH in Anspruch nehmen. Nach dieser Benchmark haben die Hersteller/Importeure für den gesamten Prozess der Entsorgung (Transport, Behandlung, Systemkosten inkl. Sicherstellungen für die Finanzierung) einen Beitrag von rund EUR 8,6 Mio pro Jahr zu leisten. Als unabhängiger Dienstleister finanziert das UFH in der Folge die Leistungen der Partner, die die operative Durchführung der Entsorgung übernehmen (z. B. Abfallwirtschaftsverbände, Entsorgungsunternehmen etc.). Kontrolliert wird das UFH-System, wie alle Dienstleister, von seinen Kunden, also den Herstellern/Importeuren sowie von der Aufsichtsbehörde, dem Umweltministerium.

Grundlagen der Entsorgungsverpflichtung
Am 13. Februar 2003 ist mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der EU die Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie, die so genannte WEEE-Directive (Waste Electrical and Electronic Equipment), auf EU-Ebene in Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt wurde den EU-Mitgliedstaaten eine Frist von 18 Monaten (bis zum 13. August 2004) eingeräumt, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. In Österreich steht die Veröffentlichung eines entsprechenden Verordnungsentwurfs zur Begutachtung unmittelbar bevor. Gemeinsam mit dem Abfallwirtschaftsgesetz bildet die Verordnung die Rechtsgrundlage für die österreichische Umsetzung der Elektro(nik)altgeräte-Richtlinie.

Die Richtlinie sieht vor, dass Hersteller und Importeure von Elektro(nik)geräten den Transport der Elektro(nik)altgeräte aus privaten Haushalten ab den Rücknahmestellen zu den Verwertungsbetrieben sowie deren Behandlung, Verwertung und Entsorgung finanzieren müssen. Die Finanzierungsverpflichtung tritt innerhalb von 30 Monaten (am 13. August 2005) ab Inkrafttreten der Richtlinie ein. Ein Hersteller im Sinne der Richtlinie ist allerdings nicht nur derjenige, der Elektro(nik)geräte herstellt und verkauft, sondern auch derjenige, der Geräte anderer Anbieter unter seinem Markennamen weiterverkauft oder gewerblich in einen Mitgliedstaat der EU ein- oder ausführt. Zur Identifizierung der Hersteller und Importeure haben die Mitgliedstaaten ein Herstellerregister einzurichten. Neue Elektro(nik)altgeräte müssen mit dem Symbol der durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet werden.

Ein Netzwerk für die Umwelt
Nach der Errichtung der gesetzlichen Grundlage im Jahr 1993 schuf das Umweltforum Haushalt mit Partnern aus Wirtschaft und Politik ein effizientes und flächendeckendes Entsorgungssystem für Kühl- und Gefriergeräte. Dabei arbeitete das UFH als Netzwerkpartner eng mit dem Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) zusammen. Im Vordergrund steht dabei, für Hersteller, Importeure und den Handel, die sich in schwierigen Märkten befinden, Lösungen anzubieten, die weder untereinander noch gegenüber anderen EU-Mitgliedstaaten Wettbewerbsnachteile bringen. Das UFH ist darüber hinaus Gründungsmitglied des WEEE-Forums, einer internationalen Organisation mit Mitgliedern aus den Niederlanden, Belgien, Norwegen und der Schweiz, die alle EAG-Dienstleistungen für Hersteller/Importeure anbieten. Als Systembetreiber setzt sich das UFH auch zum Ziel, das ökologische Bewusstsein der ÖsterreicherInnen zu schärfen, im Besonderen mit kontinuierlicher Öffentlichkeitsarbeit wie z.B. der erfolgreichen TV-Kampagne mit Roland Düringer unter dem Motto: "Denk an morgen beim Elektrogeräte-Entsorgen."

Wien, am 19. Mai 2004

Für Rückfragen:
Dr. Manfred Müllner
Geschäftsführer
Umweltforum Haushalt
T 01/588 39-18
F 01/586 69 71
manfred.muellner@ufh.at
www.ufh.at

Informationen und Bildmaterial:
Presseaussendungen zum Download unter:
http://www.feei.at/indexartikel.php?id=942

Pressefotos der Ansprechpartner unter:
http://www.feei.at/db/open/pressebereich.php

Bilder Elektro(nik)altgeräte unter:
http://www.ufh.at/index.cfm?mainid=5&subid=92

(Ende)
Aussender: Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI)
Ansprechpartner: Kathrin Mück-Puelacher
Tel.: 01/588 39-29
E-Mail: mueck@feei.at
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