pts20050301010 Medizin/Wellness

HILFSGEMEINSCHAFT und BMGF starten Vorsorgeschwerpunkt

Aktion "Schauen Sie auf Ihre Augen" 2005 gegen Sehverlust


Wien (pts010/01.03.2005/09:00) Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können schwere Beeinträchtigungen verhindern

Viele Augenleiden werden oft dann erst bemerkt, wenn die Schädigungen bereits irreparabel sind. Häufig wird die Lebensqualität der Betroffenen dadurch massiv beeinträchtigt. Um dem vorzubeugen, startet die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs ab März 2005 in Kooperation mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Frauen (BMGF) im Rahmen der "iSch"-Bewegung die Aktion "Schauen Sie auf Ihre Augen" 2005. TV-Spots, Mailings an Arztpraxen und Apotheken in ganz Österreich sowie begleitende Medienarbeit sollen die Bevölkerung auf die Augenvorsorge hinweisen. Mit einem einfachen Sehtest für zuhause, dem Amsler-Netz, können erste Anzeichen von Schädigungen erkannt werden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sollen helfen, schwerwiegende Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und die Sehkraft zu erhalten. Infos über die wichtigsten Erkrankungen und der kostenlose Amsler-Sehtest sind bei der Info-Hotline der Hilfsgemeinschaft 01 / 42 733 42 erhältlich.

Augenprobleme gehören für 43 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zum Alltag. Mehr als 3,1 Millionen leiden an mindestens einer Sehbeeinträchtigung. Während rund 87 Prozent der Betroffenen diese Defizite durch Brillen, Kontaktlinsen oder Operationen als "behoben" bezeichnen, müssen etwa 407.000 Menschen, das sind sechs Prozent der Bevölkerung, mit einer nicht behobenen Beeinträchtigung ihres Sehvermögens leben. Abhängig von der Art der Erkrankung und dem Zeitpunkt der Diagnose können spezielle Therapien und Medikamente dazu beitragen, die Schädigungen in Grenzen zu halten.

Erblindungsursachen und ihre Häufigkeit

Die Nummer eins unter allen Erblindungsursachen ist der Grüne Star, auch Glaukom genannt, dessen verschiedene Formen medikamentös oder mittels Operation behandelt werden können. Weltweit gibt es etwa 70 Millionen Erkrankte, davon sind mindestens sieben Millionen bereits erblindet. In Österreich leiden rund zwei Prozent der über 40-Jährigen an Grünem Star. Mit zunehmenden Alter tritt diese Erkrankung jedoch immer häufiger auf. Unproblematischer, weil fast immer operabel, ist der Graue Star (Katarakt), der vor allem ältere Menschen über sechzig betrifft. Fünf Prozent aller 70-Jährigen sind davon betroffen, bei den 80-Jährigen sind es bereits zehn Prozent. 25.000 Menschen in Österreich leiden unter der Altersbedingten Makula-Degeneration (AMD), jährlich kommen 2.000 bis 3.000 Neuerkrankungen hinzu. Besonders heimtückisch ist die "feuchte" Version der AMD, die für rund 30 Prozent aller Neuerblindungen verantwortlich ist. Bei dieser aggressiven Erkrankung kann es innerhalb weniger Wochen zu einer de-facto-Erblindung kommen. Eine spezielle Laserbehandlung in Kombination mit einem Medikament kann das Augenlicht retten. Daher ist die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt unerlässlich, um solche Leiden frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Auch ein einfacher Selbst-Test mit dem kostenlos erhältlichen Amsler-Netz, den man zuhause durchführen kann, hilft erste Anzeichen von krankhaften Veränderungen zu erkennen.

Augenvorsorgeschwerpunkt im Rahmen der iSch-Bewegung

Im Rahmen der Gesundheitsförderungsbewegung des BMGF ("Besiege deinen iSch - deinen inneren Schweinehund") wird die Bevölkerung ab März 2005 durch TV-Spots mit der beliebten TV-Moderatorin Danielle Spera auf die Wichtigkeit regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt hingewiesen. In die Aktion eingebunden sind auch über 4.000 Augenärzte, praktische Ärzte und Apotheker in ganz Österreich. Das Thema Vorsorge ist Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat ein besonderes Anliegen. Deshalb hat sie für die österreichische Bevölkerung ein neues Vorsorgeprogramm entwickelt: "Ab Sommer 2005 wird es Gesundheitspässe für Seniorinnen und Senioren geben, die auch eine Überprüfung des Sehvermögens vorsehen. Für Frauen und Männer unter und über 40 Jahren sind ebenfalls Vorsorgepässe in Arbeit."

Derzeit verlieren in Österreich bereits ein bis zwei Menschen täglich so viel von ihrer Sehkraft, dass sie auf fremde Hilfe angewiesen sind. Für die Betroffenen bedeutet das nicht nur eine schwere körperliche Beeinträchtigung, sondern auch eine psychische Belastung. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen bietet ihren Mitgliedern - neben zahlreichen anderen Dienstleistungen - auch in diesem Bereich Hilfe an. "Besonders am Herzen liegt uns aber die Vorsorge," so Vorsitzender Direktor Heinz Vogel, "denn damit kann die Zahl der Neuerblindungen verringert werden." Die Kooperation zwischen der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, die sich seit Jahren durch umfassende Aufklärung und Information der Augenvorsorge widmet, und dem BMGF war daher nur ein logischer Schritt.

Tipps für Ihre Augengesundheit

Durch die Berücksichtigung einfacher Regeln können im Alltag die Belastungen, denen unsere Augen ständig ausgesetzt sind, deutlich reduziert werden:

- Achten Sie beim Autofahren (im Reisebus, im Flugzeug) darauf, dass sich der Strahl des Luftgebläses nie direkt auf Ihre Augen richtet.
- Schützen Sie Ihre Augen beim Sport vor zuviel Zugluft, z. B. durch Skibrillen.
- Gönnen Sie Ihren Augen, gerade wenn Sie am Bildschirm arbeiten, öfter eine "Auszeit". Nach zwei Stunden Computerarbeit sollte 15 Minuten Pause gemacht werden.
- Zwinkern und Blinzeln Sie während der Arbeit am Bildschirm ganz bewusst. Sie regen so den Tränenfluss an und verhindern, dass Ihre Augen austrocknen und zu brennen beginnen.
- Decken Sie die Augen mehrmals täglich für kurze Zeit mit den Händen ab, üben Sie aber keinen Druck aus. Dunkelheit und Wärme tun den Augen gut.
- Sorgen Sie für genügend Luftfeuchtigkeit in Ihren Wohn- und Arbeitsräumen.
- Meiden Sie Räume, in denen geraucht wird.
- Achten Sie auf die Zufuhr von viel frischer Luft.

Eigenvorsorge mit dem Amsler-Netz

Frauen und Männern über 40 wird empfohlen, regelmäßig mit dem Amsler-Netz zu überprüfen, ob Störungen des Sehvermögens vorliegen. Das Amsler-Netz ist ein einfaches Gitter aus horizontalen und vertikalen Linien, das aus ca. 30 bis 40 cm Entfernung einige Sekunden lang fixiert wird. Zuerst wird das eine Auge abgedeckt, danach das andere. Werden wellenförmige oder verschwommene Linien wahrgenommen, könnten das erste Symptome einer Augenerkrankung sein. In diesem Fall sollte unbedingt ein Augenarzt konsultiert werden. Der Test kann in regelmäßigen Abständen alle paar Wochen durchgeführt werden. Zu diesem Zweck kann man das Amsler-Netz an einer leicht zugänglichen Stelle anbringen.

Die Aktion "Schauen Sie auf Ihre Augen" 2005 der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs und des BMGF bietet Infos über die wichtigsten Augenerkrankungen und den kostenlosen Sehtest (Amsler-Netz) unter der Hotline 01 / 42 733 42.

Fotomaterial wird unter http://www.hilfsgemeinschaft.at
zum kostenlosen Download angeboten.

Dr. Silvia Lausmann, Öffentlichkeitsarbeit
HILFSGEMEINSCHAFT der Blinden und Sehschwachen Österreichs
T: 01/330 35 45-81, Mobil: 0664/440 38 13, E-mail: redaktion@hilfsgemeinschaft.at
http://www.hilfsgemeinschaft.at
Spendenkonto: PSK 7.670.000

(Ende)
Aussender: The Skills Group
Ansprechpartner: Mag. Gabriele Frisch
Tel.: +43/1/505 26 25-66
E-Mail: frisch@skills.at
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