pts20050929022 Produkte/Innovationen, Unternehmen/Wirtschaft

Unternehmer kennen neue Betriebliche Kollektivversicherung noch nicht

Aktuelle Studie zeigt: Echo für betriebliche Vorsorge gering


Wien (pts022/29.09.2005/11:13) Die betriebliche Vorsorge spielt in Österreich nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Nur rund 18 % der Erwerbstätigen verfügen über eine betriebliche Altersvorsorge, in den EU-15 Ländern liegt dieser Schnitt bei 51 %. Obwohl sich die Regierung und die Sozialpartner für eine unbedingte Stärkung der 2. Säule aussprechen, ist das Interesse bei den Unternehmern für ihre Mitarbeiter betrieblich vorzusorgen noch gering. In nur 23 % der Unternehmen gibt es betriebliche Altersvorsorge, wobei hier betriebliche Lebensversicherungen mit Abstand am beliebtesten sind.

Auch die bisherigen gesetzlichen Schritte in Richtung betrieblicher Vorsorge zeigen noch nicht die gewünschten Auswirkungen. Die Abfertigung Neu war zweifellos ein wichtiger Impuls für die Stärkung der 2. Säule, doch trotz der Einführung dieses für alle Arbeitnehmer verpflichtenden Systems steigt die Anzahl jener Mitarbeiter, die keiner Mitarbeitervorsorgekasse zugeordnet sind weiter an. Das führte dazu, dass nun mit einer Zwangszuteilung gestartet wurde. Aktuell wurden rund 236.000 Personen noch nicht zugeordnet, 1,6 Millionen Personen - mit rund 228.600 Verträgen - verfügen bereits über Anwartschaftszeiten.

"Seitens der Gesetzgeber und Sozialpartner sind noch Verbesserungen notwendig, um den Stellenwert der betrieblichen Vorsorge wie von allen Seiten gewünscht zu forcieren. Es genügt beispielsweise ein Blick zu unseren deutschen Nachbarn. In der Bundesrepublik hat jeder Arbeitnehmer gegenüber dem Arbeitgeber einen Rechtsanspruch auf eine eigenfinanzierte, vom Arbeitgeber organisierte Altersvorsorge durch Entgeltumwandlung" betont Christian Sedlnitzky, Vorstandssprecher der Raiffeisen Versicherung. Eine weitere Verbesserungsmaßnahme wäre seiner Meinung nach auch die Aufnahme der betrieblichen Vorsorge in die Kollektivverträge, wie es beispielsweise in der Papierindustrie bereits der Fall ist. "Dadurch stünde die Thematik 2. Säule automatisch bei allen Verhandlungen der Sozialpartner, Gewerkschaften und Arbeitgebervertretungen auf der Tagesordnung."

Aktuelle Umfrage zur betrieblichen Vorsorge
Christian Sedlnitzky stützt sich in seinen Aussagen auf die aktuelle Unternehmerbefragung von FESSEL-GfK im Auftrag der Raiffeisen Versicherung über die betriebliche Vorsorge und speziell die neue Betriebliche Kollektivversicherung. "Im Rahmen einer qualitativen Gruppendiskussion zu dieser Studie haben Unternehmer die Meinung vertreten, dass Mitarbeiter Geld anstelle einer betrieblichen Vorsorge bevorzugen. Wir haben als Gegenstudie Arbeitnehmer befragt mit dem eher umgekehrten Ergebnis. Arbeitnehmer sind weit vorsorgebewusster und aufgeklärter als dies die Unternehmer annehmen", berichtet Rudolf Bretschneider, Geschäftsführer von FESSEL-GfK. Als wesentliche Hemmfaktoren sich als Unternehmer der 2. Säule zu widmen werden der Kostenfaktor, mangelnde Transparenz und der Aufwand genannt. Insbesondere auch kleine Unternehmen mit bis zu 9 Mitarbeitern äußern hierzu ihre Bedenken. Als positive Faktoren werden primär Sicherheit, der Vorsorgegedanke, Mitarbeitermotivation und Image (Unternehmen, das für seine Mitarbeiter investiert ist wirtschaftlich gut aufgestellt) genannt. "Insbesondere der Sicherheitsgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch alle unsere Studien rund um das Thema Vorsorge. Gerade wenn es um Investitionen in die Zukunft geht, zählt der Grundsatz Absicherung vor Risiko", so Rudolf Bretschneider weiter.

Die Abfertigung - sowohl alt wie auch neu - ist vor der Pensionskassenlösung, dem "300-Euro-Modell" und den betrieblichen Pensionszusagen nach wie vor das bekannteste und am meisten genutzte System. "Unsere Studien haben uns jedoch gezeigt, dass kaum ein Unternehmen sich bei dem subjektiv empfundenen Dschungel an Modellen wirklich gut auskennt. Das vorhandene Wissensdefizit muss unbedingt behoben werden, um die Zustimmung und Bereitschaft für die 2. Säule innerhalb der Unternehmen zu kräftigen", so Rudolf Bretschneider. Die Bereitschaft von Unternehmen Beiträge für die 2. Säule zu leisten ist nämlich derzeit nur bei 13 % sehr hoch und bei fast 50 % im mittleren Bereich. Generell ist die Bereitschaft in der Ostregion Österreichs und bei mittleren Unternehmen von 20 bis 49 Mitarbeitern höher.

Nach dem Inkrafttreten der neuen Pensionsfondsrichtlinie im September 2005 hat die betriebliche Vorsorge für Lebensversicherer stark an Bedeutung gewonnen. Mit der Betrieblichen Kollektivversicherung bietet die Raiffeisen Versicherung seither eine sinnvolle Ergänzung der 2. Säule der Pensionsvorsorge. Der Bekanntheitsgrad dieser neuen Lebensversicherungsalternative zu den Pensionskassen ist allerdings ernüchternd, wenn auch nicht überraschend. 77 % kennen das neue Versicherungsangebot noch nicht, 48 % derjenigen, die das Produkt kennen halten das Konzept allerdings für sehr gut. "Wir haben mit dem neuen Produkt gerade erst das Rollfeld verlassen, daher verwundert uns der geringe Bekanntheitsgrad nicht. Allerdings zeigt das Befragungsergebnis, wie dringend notwendig es ist im Sinne der Förderung der 2. Säule Aufklärungsarbeit zu leisten," appelliert Christian Sedlnitzky.

"Das größte Potenzial für die neue Betriebliche Kollektiversicherung orten wir laut der Studie bei mittleren Unternehmen bis 49 Mitarbeiter, wobei die Kleinunternehmen, die die österreichische Unternehmenslandschaft prägen, keinesfalls unterschätzt werden dürfen. Als engeres Potenzial mit sehr hoher Abschlusswahrscheinlichkeit beziffern wir rund 7.500 Unternehmen. Rund 60.000 Unternehmen in Österreich geben an, dass ein Abschluss eher wahrscheinlich bzw. wahrscheinlich ist", analysiert Rudolf Bretschneider das Potenzial für das neue Vorsorgeprodukt der Versicherungen.

Sedlnitzky über "Meine garantierte Firmenpension": "Unser Produkt bietet Antworten auf genau jene Wünsche, allen voran der Sicherheit, die Unternehmer in der Studie an das Produkt primär stellen. 53 % geben jenem Modell, das ihnen die Sicherheit gibt, zugesagte Leistungen garantiert zu erreichen gegenüber jenem mit höheren Leistungen aber auch Risken den Vorzug. Wir bieten eine garantierte Mindestverzinsung, die Sicherung bereits zugeteilter Gewinne und die garantierte lebenslange Rentenzahlung."

Lebensversicherer als kompetenter Vorsorgepartner im privaten und betrieblichen Bereich
"Die Lebensversicherer sind durch ihre jahrzehntelange Erfahrung zum Spezialisten für die private Eigenvorsorge geworden. Die Pension ist kein Abenteuer, die Sicherheit steht bei der Pensionsvorsorge nach wie vor im Vordergrund. Daher sind die Lebensversicherer auch für die zweite, betriebliche Vorsorge optimale Partner" betont RV-Vorstandsmitglied Elisabeth Stadler. Sie sieht durch die Schaffung der Lebensversicherungsalternative zu den Pensionskassen eine Aufwertung in der Angebotspalette im betrieblichen Segment: "Die Unternehmen und ihre Mitarbeiter können nun entscheiden, ob sie die sichere Variante oder die Ertragschance mit mehr Risiko oder sogar beides wählen wollen. Wir arbeiten gerade mit unserem Pensionskassenpartner ÖPAG an einem Kombiprodukt, dass die Nutzung der Vorteile beider Systeme beinhaltet."

Generell hat das betriebliche Geschäft bei der Raiffeisen Versicherung für Christian Sedlnitzky eine hohe Bedeutung erlangt: "Bereits ein Viertel des gesamten Geschäfts aus der Lebensversicherung kommt bei uns aus dem betrieblichen Bereich. Im Jahr 2000 lag dieser Wert bei 10 %. Die Prämien sind fast doppelt so hoch wie im Privatkundenbereich" zieht Dr. Sedlnitzky eine positive Bilanz. "Mit dem neuen Produkt "Meine garantierte Firmenpension" bieten wir nun neben der betrieblichen Kreditfinanzierung, der Pensionsvorsorge in Form von Rückdeckungsversicherungen für Firmenpensionen oder Eigenvorsorge für die Unternehmer, der Abfertigungsrückdeckungsversicherung und der Zukunftssicherung in Form der Gehaltsumwandlung nach § 3 EstG ein umfassendes und optimales Programm zur Stärkung der 2. Säule und Komplementierung mit der 3. Säule an."

(Ende)
Aussender: Raiffeisen Versicherung
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Tel.: (+43 1) 211 19-3233
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