pts20051115052 Unternehmen/Wirtschaft, Produkte/Innovationen

Ludwig-Erhard-Preis 2005 für BMW Group


Frankfurt/ Berlin (pts052/15.11.2005/18:00) Wichtigste deutsche Auszeichnung für Unternehmensqualität verliehen/ Zusätzlich fünf Auszeichnungen und zwei Finalistenpreise für Spitzenleistungen im Wettbewerb vergeben/ Palette der Excellence-Unternehmen reicht vom Automobilhersteller über Zulieferer bis zur Zahnarztpraxis.

Die BMW Group ist in diesem Jahr für ihre Spitzenleistungen im Wettbewerb mit dem Ludwig-Erhard-Preis ausgezeichnet worden. Vertreter aus der Produktion Fahrwerks- und Antriebskomponenten nahmen die wichtigste deutsche Auszeichnung für Unternehmensqualität im Rahmen eines Festaktes am 15. November 2005 in Berlin entgegen. "Erfolg braucht Kreativität, Innovation und System. Er entsteht als Summe der richtigen Entscheidungen", begründete Dr. Wolfgang Kaerkes, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), die Jury-Entscheidung der Initiative Ludwig-Erhard-Preis.

Insgesamt hatten sich in diesem Jahr 22 Unternehmen um eine Auszeichnung für Spitzenleistungen im Wettbewerb beworben. Darin hatten sie sich einem rigorosen Bewertungsprozess unterzogen. Jetzt konnte die LEP-Initiative mit der BMW Group einen hochkarätigen Preisträger präsentieren. Hinzu kamen fünf Auszeichnungen sowie zwei Finalisten in den drei Preis-Kategorien. Kaerkes bezeichnete das Forum mit der Verleihung der Auszeichnungen als "den Weckruf für Deutschland". Denn der globale Wettbewerb fordere Qualität und Excellence sowie einen schnellen und effektiven Wandel. Excellence-Modelle könnten seinen Worten zufolge als Rahmen für diesen Wandel dienen und zu einer kontinuierlichen Verbesserung beitragen. Das bestätigten auch die Verantwortlichen der erfolgreichen Unternehmen. Erneut berichteten sie von den wertvollen Impulsen, die die Teilnahme am Wettbewerb und die Vor-Ort-Besuche der LEP-Bewertungsteams in ihre Organisationen hinein getragen hätten.

Sieger in der Kategorie "Große Unternehmen"

Herausragender Preisträger in der Kategorie "Große Unternehmen" mit mehr als 500 Mitarbeitern ist die BMW Group. Stellvertretend für das ganze Unternehmen war der Bereich "Produktion Fahrwerks- und Antriebskomponenten" mit insgesamt 3300 Mitarbeitern an den Standorten Dingolfing, Berlin und Landshut in den Wettbewerb gestartet. Dieser Bereich ist innerhalb der BMW Group als Zulieferunternehmen für die eigenen Fahrzeugwerke tätig und steht damit im Wettbewerb zu anderen externen Zulieferern. Erst nach einer Bewertung durch die Gruppe erhält der jeweilige Zulieferer den Zuschlag bei der Auftragsvergabe, so dass sich der Bereich "Produktion Fahrwerks- und Antriebskomponenten" als nahezu eigenständiges Unternehmen am Markt behaupten muss. Die Jury zeigte sich "beeindruckt von den herausragenden Ergebnissen" in allen Kriterien des Bewertungs-Modells. Als eine besondere Stärke des Preisträgers erkannte das LEP-Bewertungsteam die Mitarbeiterorientierung. "Mitarbeiter und Führungskräfte aus der Produktion Fahrwerks- und Antriebskomponenten verfolgen ihre Prozess- und Produktziele konsequent durch vielfältige, miteinander abgestimmte Verfahren. Damit erreichen sie und das gesamte Unternehmen einen hohen Grad an Business Excellence", erläuterte Senior-Assessor Torsten Moch, der die BMW Group bewertet hat.

Dr. Andreas Wendt, Leiter Produktion Fahrwerks- und Antriebskomponenten, bezeichnet den Bewerbungsprozess als "wesentlichen Treiber für den eigenen Verbesserungsprozess". Darüber hinaus motiviere das Feedback der Assessoren die Mitarbeiter der BMW Group, sich verstärkt in den Verbesserungsprozess einzubringen. Als beispielhaft wurde auch das Segment "Innovation und Technologien" erkannt. Damit bestätigte das LEP-Bewertungsteam die unabhängig gewonnene Einschätzung des Assessorenteams aus dem Wettbewerb um den European Quality Award (EQA) vom Sommer 2005. Dort wurde dieselbe BMW-Group als Bewerber um den EQA analysiert und nach Auswertung mit dem zweiten Platz belohnt. Der EQA stellt das europäische Pendant zum deutschen Qualitätspreis dar. Johann Simmel, Projektleiter der BMW-Group, ist selbst seit Jahren als Assessor im Ludwig-Erhard-Preis ehrenamtlich tätig. Er hat durch seine Assessorentätigkeit ein tiefes Verständnis für die fachlichen Grundlagen aufgebaut, welches nach seiner eigenen Aussage für die Arbeit im eigenen Unternehmen sehr hilfreich war.

Silber für Busch-Jaeger

Eine Auszeichnung als Zweitplatzierter in dieser Kategorie ging an die Busch-Jaeger Elektro GmbH, Lüdenscheid, eine Tochter des ABB-Konzerns. Angefangen von Steckdosen bis zu komplexen Hightech-Geräten fertigt das Unternehmen Produkte für die Elektroinstallation für den anspruchsvollen Endanwender. Im Vor-Ort-Besuch hatten die Assessoren das beispielhafte Engagement der Führungskräfte bei der Weiterentwicklung des Managementsystems sowie die konsequente Nutzung von Feedbackschleifen in allen Bereichen erkannt. Den Führungskräften sei es gelungen, eine Unternehmenskultur zu etablieren, in der "der Drang zu Spitzenleistungen tief verankert ist". Für Senior-Assessor Dr. Norbert Hecking wird hier Excellence gelebt. Deutlich spürbar ist für den Senior Consultant Business Excellence von T-Mobile Deutschland "das positive Klima und der gemeinsame Wille im Unternehmen, diesen erfolgreichen Weg konsequent weiterzugehen".

Blaupunkt holt Bronze

Finalistenrang als Drittplatzierter erreichte hier die Blaupunkt GmbH, eine im niedersächsischen Hildesheim ansässige Bosch-Tochtergesellschaft. Als Stärken des Unternehmens hatten die Assessoren die Mitarbeiterorientierung und Ausrichtung auf den Kunden hervorgehoben. Hinsichtlich der Mitarbeiter gebe es vielschichtige Aktivitäten, angefangen von einer strukturierten Kommunikation bis hin zu einem Patensystem zur Unterstützung neuer Mitarbeiter. Die klare Kundenorientierung werde durch das an der Automobil-QM-Norm ISO/TS 16949 ausgerichtete Managementsystem hervorragend unterstützt. Der Plan-Do-Check-Act-Regelkreis werde konsequent zur Prozessverbesserung eingesetzt. Gerhard Schierhorn, Lead Assessor des Bewertungsteams, stellte fest: "Die Führungskräfte sind durchgehend hoch motiviert, stellen exzellente Vorgehensweisen in den Mittelpunkt Ihrer Führungsaufgabe und beteiligen Ihre Mitarbeiter in vorbildlicher Weise an allen wichtigen Entwicklungen im Unternehmen. Eine hohe Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit sowie deutlich verbesserte Finanzergebnisse bestätigen die Geschäftsführung auf Ihrem Weg zu einer umfassenden Business Excellence." Das Unternehmen ist ein führender Anbieter von Autoradios, Autolautsprechern, Fahrzeug-Antennen und Navigationssystemen in Europa. Es produziert jährlich rund fünf Millionen Autoradiogeräte, 17 Millionen Autolautsprecher sowie rund 500 000 Navigationssysteme und beschäftigt weltweit mehr als 8 000 Mitarbeiter, davon gut 2300 in Deutschland. Der von Blaupunkt geführte Bosch-Geschäftsbereich Car Multimedia erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von mehr als 1,3 Milliarden Euro.

Hohe Leistungsdichte bei mittleren Unternehmen

In der Kategorie "Mittlere Unternehmen" von 101 bis 500 Mitarbeitern wurde in diesem Jahr kein Preis vergeben. Die Leistungsdichte in dieser Klasse war jedoch derart groß, dass sich die Jury entschloss, drei Auszeichnungen zu vergeben. Die erste ging an die EMZ Elektromanufaktur Zangenstein Hanauer GmbH & Co. KgaA., ein Hersteller von Elektronikbauteilen mit Hauptsitz in der Nähe von Amberg. Die starke Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen bestätigte Senior-Assessor Michael Küchler, Business Excellence Manager bei der Philips Semiconductors GmbH. Während des Vor-Ort-Besuches hatten die Assessoren die Gelegenheit, mit den Führungskräften von EMZ über das Mitarbeitermanagement zu sprechen und zu erfahren, wie die praktische Umsetzung im Betrieb erfolgt. Eine stark ausgeprägte Mitarbeiterorientierung wirke positiv und nachhaltig auf die Verbesserungsprozesse. "Alle Mitarbeiter leben den Verbesserungsgedanken und zeigen eine sehr starke Verbundenheit mit dem Unternehmen", sagte Küchler.
Weitere Auszeichnungen erhielten die Kautex Textron GmbH & Co. KG, ein Hersteller von Kunststoffteilen für die Automobilindustrie mit ihrem Werk in Wissen, und die T-Systems Multimedia Solutions GmbH in Dresden. Die Aspekte Mitarbeiter-, Prozessorientierung und soziale Verantwortung fanden die Assessoren bei Kautex "in beispielhafter Weise umgesetzt". Das Prozessmanagement besitze einen hohen Reifegrad und sei geeignet, die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. "Kautex zeichnet sich durch eine ausgeprägte Mitarbeiter orientierte Unternehmensführung aus", sagte TQM-Manager Thomas Kröger. Das bewertet das Assessorenteam "als hervorragend geeignet für Benchmark aller Organisationen gleicher Größe in Deutschland.
T-Systems in Dresden, eine stringent auf Business Excellence ausgerichtete Organisation, nutze die Qualitätsauszeichnungen zum Benchmarking und zum Wandel der Organisation sowie die aus den Wettbewerben gewonnenen Erkenntnisse, um wiederum Vorteile im Wettbewerb zu generieren. Das Unternehmen betreibt nach Worten von Senior-Assessor Bernd Kunert, Qualitätsmanager bei der Endress+Hauser Wetzer GmbH, ein ausgereiftes Management-System bei dem viele unterschiedliche Methoden systematisch und erfolgreich ineinander greifen. "Beeindruckt hat mich, dass alle Mitglieder des Führungskreises persönlich strategische Initiativen übernehmen und dass allen Mitarbeiter die Vision bekannt ist und alle daran glauben, dass diese erreicht werden kann", sagte Kunert. "Die Auszeichnung bestätigt unsere Strategie nachhaltiger Wertentwicklung, um auch im sehr veränderlichen ICT-Markt erfolgreich zu bleiben", erklärte Geschäftsführer Prof. Dr. Joachim Niemeier.

Als Finalist hatte sich hier die Herth + Buss GmbH & Co. KG aus Heusenstamm bei Offenbach qualifiziert, ein Groß- und Außenhandelshaus für Fahrzeugersatzteile. Der ehrenamtlicher Leiter des Bewertungsteams, Jürgen Freisl, hatte bei dem Unternehmen eine von allen Mitarbeitern konsequent gelebte und erfolgreiche Kundenorientierung erlebt - getreu dem eigenen Motto: "Passt immer." Daraus resultierten nachhaltig gute Ergebnisse, die auf einem "funktionierenden Verbesserungsprozess basieren". Insbesondere in der konsequenten Umsetzung des Excellence-Gedankens sah Freisl eine "Basis zur kontinuierlichen Weiterentwicklung" des Unternehmens.

Auszeichnung für Zahnarztpraxis in der Kategorie "Kleine Unternehmen"

In Kategorie für kleine Unternehmen bis zu 100 Mitarbeitern wurde in diesem Jahr eine Auszeichnung verliehen. Sie ging an die Praxis für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Schöttelndreier und Dr. Rapsch in Bielefeld. Die Praxis mit ihren zehn Mitarbeitern könne nicht nur auf eine außerordentlich hohe Patientenzufriedenheit verweisen, sondern unterstreiche neben ihrer fachlich-medizinischen Kompetenz auch unternehmerisches Geschick unter dem Aspekt von Wirtschaftlichkeit. Das Engagement der Führungskräfte und die Einbindung der Mitarbeiter in den Excellence-Prozess begeisterten die Assessoren. Armin Schuster, der für den Besuch verantwortliche Senior-Assessor, stellte am Ende des Bewertungsverfahrens fest, dass diese Praxis "ein Unikum darstellt - so eine gut organisierte Praxis habe ich noch nicht kennengelernt." Angesichts der Größe der Organisation sei deren Leistung um so höher zu bewerten. Die Praxis könne nicht nur auf eine außerordentlich hohe Patientenzufriedenheit verweisen, auch andere Parameter der Kundenbindung zeigten eindeutig, dass diese Praxis ihre Kunden überzeugt. Dazu Senior-Assessor Armin Schuster: "Zwei Zahnärzte sind hier die entscheidenden Treiber des Erfolgs. Sie konzentrieren sich mit ganzer Kraft auf Qualität, realisieren über Jahre die eigenen Ziele und vergleichen sich ständig mit den Besten."

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ)
August-Schanz-Str. 21 A
60433 Frankfurt am Main

Leiter Öffentlichkeitsarbeit
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